Möglichkeiten und Anwendungsbeispiele

Magnet mit einem Isotropen Magnetgefüge, kann in jede beliebige Richtung magnetisiert werden.

Isotrope Magnete können in allen Richtungen magnetisiert werden

Magnet quaderförmig mit einer anisotropen Magnetisierung, sprich in eine Vorzugsrichtung. Im Bild ist die nach oben oder nach unten vom Magneten hergesehen.

Anisotrope Magnete können nur in der Vorzugsrichtung magnetisiert werden

Axial Magnet, Runde Magnetscheibe, obere Hälfte des Magneten ist ein Nordpol und die untere Hälfte ein Südpol. Entsprechend wurde der Magnet in Richtung der Achse magnetisiert.
axial

Werkstoffe

Alnico / HF / PF / PN /
SmCo / NdFeB

Anwendungsbeispiele

Lautsprecher, Topfmagnetsysteme,
verschiedene Haftsysteme, Magnetschalter,
Filterkerzen, Reedkontakte

Quadermagnet im Schnitt dargestellt, oben Nordpol und unten Südpol, die magnetischen Feldlinien gehen entsprechend durch die höhe des Quadermagneten. Diese Art der Magnetisierung nennt man auch «in der Höhe durch-magnetisiert»
in der Höhe durch-magnetisiert

Werkstoffe

Alnico / HF / PF / PN /
SmCo / NdFeB

Anwendungsbeispiele

Filtersysteme, Spannplatten, Haftsy-steme mit Polschuhen, Reedkontakte

axial, sektorenförmig, magnetisiert z.B. 8-polig

Werkstoffe

HF / PF / PN

Anwendungsbeispiele

Synchronmotoren, Stirndrehkupplungen

radial

Werkstoffe

Nur für Isotrope

HF / PF

Anwendungsbeispiele

Hubmagnete, Haftsysteme (nicht bei allen Abmessungen möglich)

diametral

Werkstoffe

HF / PF

Anwendungsbeispiele

Synchronmotoren, Kernmagnetsysteme

Querschnitt eines Scheibenmagneten mit einer Sektorenmagnetisierung in abschnitten von einem 45° Winkel. Die Magnetisierung des Scheibenmagneten geht dabei bis ins Zentrum.
Sektorenförmig lateral auf einer Fläche z.B. 8-polig

Werkstoffe

HF / PF / PN

Anwendungsbeispiele

Stirndrehkupplungen, Haftsysteme

Scheibenmagnet, links und rechts sind Südpole, oben und unten sind Nordpole. Diese Art der Magnetisierung nennt man mehrpolig lateral am Umfang, 4-polig.
mehrpolig lateral am Umfang z.B. 4-polig

Werkstoffe

Nur für Isotrope

HF / PF

Anwendungsbeispiele

Dynamos, Motoren, Zentraldreh-kupplungen

Scheibenmagnet mit loch, links und rechts innen sind Südpole, oben und unten innen sind Nordpole. Diese Art der Magnetisierung nennt man mehrpolig innen lateral, 4-polig.
zwei-oder mehrpolig innen lateral z.B. 4-polig

Werkstoffe

Nur für Isotrope

HF / PF

Anwendungsbeispiele

Zentraldrehkupplungen, Motoren

Aufgestellter Quadermagnet, der höhe entlang sind in Abwechslung Nord und Südpole zu sehen, diese bilden auf dem Quadermagnet streifenförmige Sektoren. Der Abstand P definiert die Teilung der Magnetisierung.
streifenförmig lateral auf einer Fläche P = Polabstand

Werkstoffe

HF / PF / PN

Anwendungsbeispiele

Haftsysteme

Bogensegment-Magnet, die Magnetisiert geht in Richtung Zentrum des Bogensegment-Magneten. Diese Art der Magnetisierung nennt man radial.
radial

Werkstoffe

HF

Anwendungsbeispiele

Motoren

diametral

Werkstoffe

HF

Anwendungsbeispiele

Motoren

Magnetsysteme

Einführung Magnetsysteme

Im Unterschied zu den Dauermagneten sind Magnetsysteme aus Dauermagneten und Eisenstücken zusammengesetzt. Die Verwendung von Eisenleitstücken hat viele Vorteile. Die wichtigsten sind:

  1. Eisen lässt eine höhere magnetische Induktion zu als Dauermagnetwerkstoffe.
  2. Eisen kann im Gegensatz zu Dauermagnetwerkstoffen leicht bearbeitet werden.
  3. Die Kraftlinien lassen sich in Eisen um Ecken lenken und konzentrieren.
  4. Das Magnetmaterial lässt sich besser ausnützen.
  5. Magnetkonstruktionen werden einfacher und billiger.

Da für jede Verwendung ein speziell ausgelegtes Magnetsystem am besten geeignet ist, gibt es eine grosse Zahl von verschiedenen Magnetsystemen. Wir beschränken uns hier auf die Beschreibung von Haftmagnetsystemen, die nicht schaltbar sind.

Herstellung

Haftmagnetsysteme sind fertig erhältlich. Sie lassen sich aber auch selber herstellen. Es sind bei der Konstruktion neben den mechanischen vor allem aber die magnettechnischen Gegebenheiten zu beachten.

Physikalische Eigenschaften

Die physikalischen Eigenschaften sind, durch die zur Herstellung der Haftmagnetsysteme verwendeten Materialien bestimmt. Vor allem bei geklebten Systemen muss auf die Eigenschaften der Klebstoffe Rücksicht genommen werden.

Magnetische Eigenschaften

Die magnetischen Eigenschaften der Haftmagnetsysteme werden durch das verwendete Magnetmaterial bestimmt.

Stabilität

Die Stabilität richtet sich nach den verwendeten Magnetmaterialien.

Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass alle Magnetsysteme, die Magnete mit einem Knick in der Entmagnetisierungskurve verwenden, nicht demontiert werden können, ohne dass ein sehr grosser Verlust an Magnetkraft eintritt, der nur durch Aufmagnetisieren nach dem Wiederzusammenbau rückgängig gemacht werden kann.

Magnetisieren

Die Sättigungsfeldstärke richtet sich nach den verwendeten Magnetmaterialien. Es ist aber auch auf die Eisenleitstücke zu achten, die unter Umständen einen grossen Teil des verfügbaren Magnetflusses kurzschliessen. Magnetsysteme aus AlNiCo sind fast immer nach der Montage zu magnetisieren, Hartferrite teilweise und Systeme mit Magnetwerkstoffen aus Seltenen Erden fast nie.

Bearbeitung

Die mechanische Bearbeitung ist an den Eisenteilen ohne Schwierigkeit möglich. Es muss aber unbedingt darauf geachtet werden, dass die minimal notwendigen Querschnitte für den Magnetfluss nicht unterschritten werden (z. B. beim Überdrehen von Topfmagneten), da sonst die Leistung der Magnetsysteme ungünstig beeinflusst wird.

Montage

Die Montage bietet bei AlNiCo und Hartferrit keine besonderen Probleme, doch ist bei AlNiCo darauf zu achten, dass beim Montieren nicht die beiden Magnetpole von Eisenteilen kurzgeschlossen werden. Magneten aus Seltenen Erden, wie Samarium-Cobalt oder Neodym, werden vornehmlich mit magnetisierten Magneten zusammengebaut. Diese besitzen sehr hohe Kräfte und es wird empfohlen, mit entsprechenden Vorrichtungen zu arbeiten, sowohl beim Vereinzeln als auch bei der Montage. Bei den Samarium-Cobalt-Werkstoffen ist zusätzlich die hohe Sprödigkeit zu berücksichtigen.

Magnetsysteme mit Faktor

gegenüber dem einfachen (offenen) Magnet

Magnetscheibe, unten Südpol, oben Nordpol, als Referenz zu offenem Magneten, bildet den Faktor 1 für die Magnetische Haltekraft.
Magnetstab, linke Seite Südpol, rechte Seite Nordpol, Referenz zu offenem Magneten, bildet den Faktor 1 für die Magnetische Haltekraft.

Offener Magnet

Faktor 1

Scheibenmagnet mit einer Eisenscheibe unterhalb des Scheibenmagneten. Dieser Rückschluss führt dazu das die Haltekraft der gegenüberliegenden Seite des Scheibenmagneten um Faktor 1.3 verstärkt wird.

Mit Eisenrückschluss

Faktor 1.3

Centerpole

Faktor 4.5

Flachtopf

Faktor 6

Flachtopf mit Centerpole

Faktor 7

Topfmagnet im Querschnitt dargestellt, Magnet ist axial magnetisiert und befindet sich innerhalb eines Metallischen Topfes. Die Feldlinien von Nord zum Südpol verlaufen statt durch die Luft nun durch den Metallischen Topf, dies verstärkt die Magnetische Haltekraft gegenüber einem einfachen axialen Magneten um den Faktor 7.5

Topfmagnet

Faktor 7.5

Flache Magnetscheibe im Sandwich von 2 Metallscheiben. Die Metallscheiben sind dabei jeweils in der Höhe versetzt angeordnet. Die Magnetscheibe ist in Richtung ihrer höhe magnetisiert, dies verstärkt die Magnetische Haltekraft gegenüber einem einfachen axialen Magneten um den Faktor 18

Sandwich

Faktor 18

Zwei flache Magnetscheibe, jeweils im Sandwich von Metallscheiben (innen nur eine Metallscheibe) dies entspricht einem doppelten System. Die Metallscheiben sind dabei jeweils in der Höhe versetzt angeordnet. Die Magnetscheibe ist in Richtung ihrer Höhe magnetisiert, dies verstärkt die Magnetische Haltekraft gegenüber einem einfachen axialen Magneten um den Faktor 18 mit dem zusätzlichen Faktor der Anzahl Systeme.

Mehrfachsandwich

Faktor 18x Systemezahl