Anisotropie (Ungleichheit)

Dies bedeutet, dass bestimmte physikalische Grössen in verschiedenen Richtungen verschie-dene Werte haben. Bei anisotropen Hartferrit-Magneten wird das Magnetpulver während des Pressvorgangs in einem starken Magnetfeld ausgerichtet. In der Richtung dieses Magnetfeldes ergeben sich höhere magnetische Werte als quer dazu. Siehe auch Vorzugsrichtung.

Arbeitsgerade

Verbindungslinie zwischen dem Arbeitspunkt und dem Nullpunkt des Koordinatensystems.

Arbeitspunkt

Derjenige Punkt auf der Entmagnetisierungskur-ve, dessen zugeordnete B-und H-Werte für die Berechnung massgebend sind. Grundsätzlich
gilt: Je grösser die Länge des Magneten in der Magnetisierungsrichtung ist, umso höher liegt der Arbeitspunkt. Im geschlossenen magnetischen Kreis, bei dem kein Feld austritt, wäre der Arbeits-punkt auf der B-Achse. Der B-Wert entspricht dann dem Br-Wert (Remanenz). Siehe auch «Dimensionsverhältnis».

Barium

Chemisches Element der II. Gruppe (Erdalkalien). Wichtigstes Mineral ist der Schwerspat.
Es wird bei der Magnetproduktion in Form von Bariumkarbonat dem Eisenoxid zugesetzt und ergibt beim Vorsintern die Verbingung BaFe12O19 (Bariumferrit).

(BH) max. (Energiedichte)

Grösstes mögliches Produkt aus B und H innerhalb der Entmagnetisierungskurve. Je grösser der (BH) max-Wert eines Werkstoffes, desto kleiner kann bei sonst gleichen Verhältnissen das für eine bestimmte Aufgabe benötigte Magnetvolumen sein.

Curietemperatur

Die Temperatur, bei der ein ferromagnetischer Werkstoff seinen Magnetismus verliert. Benannt nach Madame Curie.

Dichte

(Spezifisches Gewicht) angegeben in g/cm3 oder kg/dm3.

Dimensionsverhältnis

Höhe eines Zylindermagneten zum Durchmesser. Dieses Verhältnis ist bei sogenannten offenen Magneten von Bedeutung. Dies sind Magnete ohne Eisenpolschuhe. Im Kurvenblatt sind die H:D-Werte angegeben, so dass die für jeden H:D-Wert gültige scheinbare Remanenz abgelesen werden kann. Bei sehr kleinem H:D-Verhältnis (ab 0.3) sind diese Werte nur Näherungswerte, die durch Messen ermittelt wurden. Eine exakte Berechnung ist nur an Ellipsoiden möglich.

Einsatztemperatur

Höhste Temperatur, der ein Magnet ohne bleibende Magnetisierungsverluste ausgesetzt werden kann.

Energiedichte

Produkt aus der magnetischen Induktion und
der Feldstärke H. Dargestellt als ein eingeschriebenes Rechteck unter der Entmagnetisierungskurve. Siehe auch (BH) max. Wert.

Entmagnetisierung

Produkt aus der magnetischen Induktion und
der Feldstärke H. Dargestellt als ein eingeschriebenes Rechteck unter der Entmagnetisierungskurve. Siehe auch (BH) max. Wert.

Entmagnetisierungskurve

Derjenige Teil der Hystereseschleife, der im zweiten Quadranten eines rechwinkligen Koordinatensystems verläuft. Der Verlauf der Entmagneti-sierungskurve und ihre Endwerte Br (Remanenz) und Hc (Koerzitivfeldstärke) kennzeichnen die wesentlichen magnetischen Eigenschaften eines Dauermagneten.

Flussdichte

Dichte der magnetischen Feldlinien. (siehe auch Tesla)

B = Magnetischer Fluss / Querschnittsfläche

Flussdichtemesser (Gaussmeter)

Zum Messen der Flussdichte. Dieses Messgerät arbeitet mit einer Hallsonde und zeigt ohne Bewegung der Messsonde direkt die magnetische Flussdichte an.

Flussmesser (Fluxmeter)

Zum Messen des magnetischen Flusses. Früher empfindliches Drehspulinstrument ohne Rückstellkraft des Messsystems, wodurch weitgehend unabhängig von der Bewegungsgeschwindigkeit einer Messspule der magnetische Fluss ermittelt wurde. Moderne Flussmesser arbeiten mit Operationsverstärkern anstelle von mechanischen Messsystemen.

Gauss

Einheit für die Flussdichte im Gaussschen Masssystem

1 Gauss ≅10–4 Tesla
1 mT ≅ 10 Gauss

Einheit Gauss benannt nach dem Mathematiker Friedrich Gauss

Hartferrit

Barium-, Strontium- oder Bleiferrit mit der che-mischen Zusammensetzung MeO·6Fe2O3. Hierbei ist MeO ein Metalloxid. Alle dauermagnetischen Hartferrite sind hexagonal z.B. BaO·6Fe2O3 oder SrO·6Fe2O3.

Hystereseschleife

Sie zeichnet den Verlauf der magnetischen Induktion als Funktion der Feldstärke H aus.
J = f (H), oder B = f (H) wobei im 2. Fall das äussere Feld im B-Wert mit enthalten ist.
Bei erstmaliger Magnetisierung steigt B bzw. J auf einer sogenannten Neukurve. Siehe Bild bei Koerzitivfeldstärke.

Induktion

Einheit Tesla (T). Unter der magnetischen Induk-tion versteht man die durch ein äusseres Magnetfeld verursachte (induzierte) magnetische Ord-nung in einem ferromagnetischen Werkstoff.

Irreversibel

Nicht umkehrbar oder nicht wiederholbar. Bei einer irreversiblen Änderung z.B. durch Temperatureinfluss, gehen die magnetischen Werte bei Rückkehr auf die Ausgangstemperatur nicht wieder auf die gleichen Ausgangswerte zurück.

Isotropie

Gleichheit physikalischer (hier magnetischer) Eigenschaften in allen Richtungen.

Koerzitivfeldstärke

Die Einheit der Koerzitivfeldstärke wird in KA/m oder A/cm angegeben. Es ist diejenige Feldstärke Hc, während deren Einwirkung die Magnetisierung eines vorher bis zur Sättigung magnetisierten ferromagnetischen Werkstoffes auf Null zurück-geht.
Man unterscheidet die Koerzitivfeldstärken J HC
und B HC . Diese Unterscheidung ist bei allen Magneten mit grosser Koerzitivfeldstärke und kleiner Remanenz technisch von Bedeutung.
Die Koerzitivfeldstärke J HC ergibt sich aus der Hystereseschleife.

J = f (H)
f (H) = Funktion von H

Kraftlinien

Gebräuchliche anschauliche Bezeichnung für die magnetischen Feldlinien, welche z.B. durch Eisen-feilspäne sichtbar gemacht werden können.

Luftspalt

Raum zwischen den Polen eines Magneten oder Magnetsystems, in dem ein Magnetfeld besteht. Je enger der Luftspalt, um so homogener ist dieses Feld.

Magnetischer Fluss

Produkt aus magnetischer Induktion x Fläche = B x A
1 Vs = 108 Maxwell = 1 Weber
1 Maxwell = 10 –8 Vs

Magnetisieren

Zum Magnetisieren wird ein äusseres Feld angelegt, welches bei Hartferrit-Magneten mindestens die dreifache Koerzitivfeldstärke JHC betragen soll. Die Magnetisierzeit kann sehr kurz sein. Ohne Eisenpolschuhe genügt ein Impuls von weniger als einer Millisekunde.

Maxwell

Einheit für den magnetischen Fluss im Gausschen Masssystem – siehe auch magnetischer Fluss – Einheit Maxwell benannt nach dem britischen Pysiker James Maxwell.

Nutzfluss

Anteil des magnetischen Flusses, der durch den Nutzluftspalt fliesst.
Der nicht durch den Nutzluftspalt fliessende Fluss wird Streufluss genannt.

Oersted (Oe)

Alte Einheit für die magnetische Feldstärke im Gaussschen Masssystem. Benannt nach dem dä-nischen Physiker Hans Christian Oersted.
1 Oe = 0.796 A/cm

Oxidmagnet

Hartferrit-Magnet aus keramischem Magnetwerkstoff, z.B. Barium- oder Strontiumferrit.

Permanentmagnet

Ein Magnet, (Dauermagnet) der nach vorangegangener Magnetisierung seinen Magnetismus ganz oder teilweise behält. Heutige Dauermagnet-Werkstoffe sind in ihrer Koerzitivfeldstärke um ein vielfaches besser und damit stabiler als Magnete vor einigen Jahrzehnten.

Permeabilität

«Magnetische Durchlässigkeit» oder «Leitfähigkeit». Bei Ferrit-Magneten ist die Permeabilität nur wenig grösser als von Luft, während sie z.B. bei weichem Eisen ein tausendfaches und mehr betragen kann.

Relative permanente Permeabilität

Entspricht etwa der reversiblen Permeabilität und bedeutet das Verhältnis ∆B zu ∆H im nächsten Bild. Daraus ergibt sich die Nei-gung der Wiederholungskurve. Das bedeutet, die Neigung derjenigen Kurve, auf der ein Magnet, z. B. nach Öffnen und Schliessen eines magnetischen Kreises, sich wieder erholt. Der Arbeitspunkt im offenen System sollte über dem Knick liegen. Zur besseren Verständlichkeit der relativen Permeabilität wurde er im Bild unter den Knick gelegt.
( ∆ = Delta)

Remanenz

Br wird in Tesla (T) oder Millitesla (mT) angegeben. Verbleibende Magnetisierung in einem magnetischen Werkstoff, der in einem geschlossenen Kreis bis zur Sättigung magnetisiert worden ist. Unter scheinbarer Remanenz versteht man den Wert, der sich bei einem teilweise geöffneten magnetischen Kreis ergibt.

Reversibel

Umkehrbar oder wiederholbar. Ein reversibles Temperaturverhalten bedeutet z.B., dass ein Magnet nach Erwärmung und anschliessender Abkühlung auf Ausgangstemperatur den Ausgangswert wieder erreicht.

Scherung

Winkel der Arbeitsgeraden. z.B. durch Öffnen oder Schliessen eines Magnetkreises.

Strontium

Chemisches Element aus der II. Gruppe (Erdalkalimetalle). Kommt in den Mineralien Strontianit oder Cölestin vor. Strontium wird in Form von Strontiumkarbonat an Stelle von Barium zugesetzt und gibt Hartferrit-Magnete mit besonders hoher Koerzitivfeldstärke.

Temperaturkoeffizent

Gibt bei magnetischen Werkstoffen die Änderung der Remanenz und der Koerzitivfeldstärke in Abhängigkeit von der Temperatur an.

Tesla

Einheit der magnetischen Flussdichte, bzw. der magnetischen Induktion.
1 Tesla = 1 Vs/m2 = 10’000 Gauss
Einheit Tesla benannt nach Nicola Tesla

Vorzugsrichtung

Diejenige Richtung, in der ein Magnet seine
besten Werte erreicht. Bei Ring- und Rund-magneten ist die Vorzugsrichtung axial. Bei Vierkantmagneten durch die Höhe h. Bei Schalenmagneten (Segmenten) diametral oder radial. Bei Hartferrit-Magneten wird die Vorzugsrichtung durch Pressen eines plättchenförmigen Pulvers im Magetfeld erzeugt.

Weber

Einheit für den magnetischen Fluss
1 Weber = 1 Vs = 10 –8 Maxwell
Einheit Weber benannt nach dem Professor
Wilhelm Weber.